- Es existiert keine einzige in allen Teilen unbestritten originale Gambe mit einer originalen Decke aus dem 16. Jahrhundert, die ‘1:1’ als Grundlage für eine getreue Kopie dienen könnte.
- Die Wissenschaft geht davon aus, dass der Stimmstock erst in der zweiten Hälfte des 16. Jhdts. aufgekommen ist. Die Anwendung des vertikalen Bassbalkens (parallel zur Deckenmaserung) ist eng mit der Anwendung des Stimmstocks verbunden.
- Die Bautradition dieser Epoche hatte Querbalken an der Unterseite der Decken als statische Unterkonstruktion.
Die Summe dieser Fakten war meine Grundlage der Entwicklung einer Renaissancegambe (um 1500) nur mit Balken quer zur Holzmaserung ohne Stimmstock.
Die Besaitung war natürlich vollkommen in Darm! Nach einigem Suchen haben sich die Saiten von
Luke Challinor bewährt.
Diese Gambe harmoniert ausgezeichnet mit der Renaissancelaute und anderen Musikinstrumenten dieser Zeit.
Als Vorlage diente die historische Abbildung:
Die Krönung der Jungfrau, Ferrara, Italien, Fresko c.1510-15, Teilausschnitt vom Engelskonzert Klosterkirche: Chiesa Santa Maria della Consolazione
Vermutlich von Michele Coltellini oder Baldassara Cassari
