Der Musiker/Komponist Alonso Mudarra verlangte 1546 erstmals eine 4-chörige Diskantvihuela da Mano. Die Renaissancegitarre war geboren. Sie ist die „kleine Schwester“ der 6-chörigen Vihuela. Der Begriff „guitarra renacentista“ wurde vom spanischen Musiker/Komponisten und Musiktheoretiker Juan Bermudo 1555 das erste Mal verwendet. Die sehr handliche Renaissancegitarre verbreitete sich von Spanien in andere Länder und war in Frankreich in der Mitte des 16. Jahrhunderts sehr populär.
Es existiert keine erhaltene Renaissancegitarre aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, trotz der damals sehr großen Anzahl an Gitarren. Aus diesem Grund habe ich nach der historischen Abbildung aus dem Buch von Guillaume Morlaye, Premier Livre, Paris 1552, in Zusammenarbeit mit Musikern, unterschiedlicher Ikonographien und der Bautradition dieser Zeit ein eigenes Modell mit einer Saitenlänge von 52cm entwickelt.

Originale Fichtendecken wurden ohne Randeinlage oder mit einem Pergament eingefassten Rand ausgeführt. Aus pragmatischen Gründen (Kantenschutz, Reparaturen im Innenraum) empfehle ich eine dezente Randeinlage.