Allgemeine Geschäfts Bedingungen

Die angegebenen Preise sind Endpreise exklusive Koffer. Als Kleinunternehmer nach österreichischem Steuerrecht berechne ich keine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer).


Der Kofferpreis richtet sich nach der aktuellen Preisliste des jeweiligen Kofferherstellers. Für Kingham-Koffer aus England berechnet sich der Preis nach tagesaktuellem Umtauschkurs des Britischen Pfundes plus Zolleinfuhrgebühren.

Hinweis: Kingham Koffer haben das geringste Eigengewicht. Kostengünstigere Koffer von anderen Herstellern weisen tendenziell ein höheres Eigengewicht auf.


Ich organisiere Bestellung und Lieferung des Koffers. Der Koffer wird an meine Werksattadresse geliefert.
Die Abrechnung erfolgt jedoch direkt zwischen MusikerIn und Kofferbauer (nach Kontrolle und Weiterleitung der Rechnung meinerseits).


Etwaige Versandkosten und Zollgebühren werden extra verrechnet.
Ich organisiere den Versand, inklusive Versicherung. Die Abrechnung erfolgt jedoch direkt zwischen MusikerIn und Versandfirma (nach Kontrolle und Weiterleitung der Rechnung meinerseits).

Alle Musikinstrumente unterliegen einer 2-jährigen Garantie auf Herstellungsfehler ab Rechnungsdatum.

Im ersten Winter kann es über die Heizperiode (auf Grund der dadurch auftretenden geringeren Luftfeuchtigkeit) zu einer Veränderung der Saitenlage kommen. Innerhalb von 2 Jahren nach Erwerb ist gegen Voranmeldung ein Abrichten des Halses in meiner Werkstatt im Preis inbegriffen. Bei einem Griffbrett mit Verzierungen (Intarsien, Marketerien) ist eine Korrektur der Saitenlage nicht möglich.

Zahlungsmodalitäten: 

15% Anzahlung bei Auftragsvergabe.
35% bei Auftragsbeginn.
Die restlichen 50% bei Übergabe des Instruments.


Das Instrument bleibt bis zur vollständigen Bezahlung mein Eigentum.


Der Eintrag ins Auftragsbuch „Wartezeit“ findet bei Eingang der Anzahlung von 15% statt. Die bei der Bestellung angegebene ungefähre Lieferzeit ist unverbindlich. Da ich allein arbeite, kann sich die Fertigstellung um bis zu 3 Monate verzögern.

Bei Stornierung des Auftrags werden 15% des Gesamtwertes für den bereits getätigten Aufwand verrechnet.


Ist die Inflation von der Bestellung bis zur Übergabe höher als 3%, muß ich den darüberliegenden Prozentanteil zum vereinbarten Preis hinzurechnen.


Meine im Preis enthaltene Standard-Besaitung ist von Aquila mit Newnylgut/NNG, Loaded Synthetic/CD-CDL für die kurzen Bässe und für die langen Bässe NylgutElastic/NGE oder Carbon/PVF. Ein Datenblatt mit genauen Angaben zu den Saiten wird mit geliefert.

Auf Wunsch mit einem anderen Saitenmaterial bzw. umsponnenen Saiten von Lenzner, HF-Karbon versilbert umsponnen.

Die historische Besaitung meiner angebotenen Modelle war in Darm. Um 1660 begann die Entwicklung von offenen “demi filées“ und geschlossenen mit Metall umsponnenen Saiten mit Darmkern deren Akzeptanz auf Grund der anderen Klangästhetik zur “reinen“ Darmsaite aber nur sehr langsam vonstatten ging. Die mit Metalpulver angereicherten Darmsaiten (loaded gut) sind noch um 1750 an Gemälden bei 13-chörigen Schwanenhals Sololauten eindeutig zu erkennen. Die Entwicklung der mit Metall umsponnenen Saiten mit Seidenkern hatte ihren Beginn Mitte des 18. Jahrhunderts und setzte sich erst um 1770 durch. Umsponnene Saiten mit Seidenkern verursachen einen störenden langen Nachhall der der Musik/Komposition nicht dienlich ist.


Gegen Aufpreis kann eine historische Besaitung in Darm ausgeführt werden = äquivalenter Durchmesser zu NNG.


Die von mir vorgeschlagene Saitenspannung und Saitenstärke berücksichtigt historische Quellen: Saitenspannung der erster Saite, Besaitungstabelle, Stärkenangaben von Fichtendecken, unterschiedliche Deckenkonstruktionen, historischen Abbildungen von der Lage der rechten Hand zum Steg.

Wird meine angegebene Saitenspannung durch den/die BenutzerIn auf längere Zeit merklich erhöht (zb. ohne die Saiten zu wechseln von 415Hz auf 440Hz), gerät das statische Gefüge aus der Balance, wodurch erhebliche Schäden entstehen können. Für diesen Schaden gibt es keinen Anspruch auf Gewährleistung.

Ich empfehle grundsätzlich, und im Besonderen während der „Einspielphase“, das Instrument regelmäßig auf den festgelegten Stimmton zu stimmen, damit der, dem Schwingungsverhalten positiv beeinflussende, statisch stabile Zustand möglichst rasch erreicht wird.

Um bei den heutigen allgemein üblichen Stimmtönen (Renaissance 440Hz, Barock 415Hz) eine praktikable Saitenstärke für NNG=Darm von mindestens 0,42mm (0,40-0,42mm bei den 11- und 13-chörigen Lauten) für die erste, dünnste Saite zu ermöglichen, können die Saitenlängen meiner Modelle im Vergleich zu den Originalen abweichen.

Auf Wunsch kann ein tieferer oder höherer Stimmton als 415/440Hz als Grundlage für die Besaitung herangezogen werden.


Der für die Saitenlänge maßgebliche absolute Stimmton variierte im 16. bis 18. Jhd. je nach Ort und Zeit von ca. 370-470Hz. (In Frankreich bis ca. 1700 um 392Hz, in Wien um 467Hz). In unserer Zeit haben sich folgende Stimmtöne etabliert, a' 440Hz für die Renaissance, a' 415Hz für den Barock von 1650-1750, a' 466Hz zb für den italienischen Frühbarock und a' 392Hz für den französisches Barock.

Meine Standard Saitenabstände und die daraus folgenden Griffbrettbreiten haben sich bewährt. Sie sind aus der haptischen Optimierung für eine gute Gewichtsbalance, leichte Spielbarkeit entstanden und können deshalb vom Original Instrument abweichen, etwas reduziert sein. Auf Wunsch können vom Kunden angegebene Saitenabstände übernommen werden. Die im Vergleich zu meinem Standard meist kleineren Saitenabstände von originalen Instrumenten können auf Kundenwunsch ausgeführt werden.


Gegen Aufpreis kann der Korpus mit Ebenholz, Eibe oder anderen speziellen Hölzern ausgeführt werden.


Originale Lauten gab es mit einer sehr großen unterschiedlichen Anzahl an Spänen am Korpus in verschiedenen Holzarten (auch in Elfenbein: 11 chörige Andreas Berr 1699, 13 chörige Burholzer 1596 / Edlinger 1720). Beginnend mit mindestens 9 Spänen an den unterschiedlichsten Korpusformen. Keine Laute, auch der gleichen Stimmung, glich der Anderen. Nur ein sehr kleiner Bruchteil an originalen Lauten ist erhalten geblieben und der Bestand bildet diese schiere Vielfalt in keinster Weise ab.
Mit der Holzart am Korpus kann der Klang beeinflusst werden. Deshalb habe ich bei meinen Modellen von erhaltenen Lauten mit einem multi-ribbed / vielspänigen Eibenkorpus (weiches Nadelholz-eigene Klangfarbe) die Korpusform übernommen und auf die damals sehr gängige Späneanzahl zwischen 9-13 reduziert um nicht an das Eibenholz bzw. an ein einziges erhaltenes Lautenmodell seiner Art (Holzart) gebunden zu sein. Des weiteren steht Eibenholz unter Naturschutz und ist nur sehr schwer in einer derartigen guten Qualität zu bekommen wie bei den Originalen.
Bei originalen multi-ribbed / vielspänigen Generalbasslauten aus Eibenholz habe ich die Späneanzahl für meine Modelle ebenfalls aus diesen Gründen etwas reduziert Es gibt originale Korpuse für Generalbasslauten beginnen von 15 Spänen-in Ahorn, Palisander etc., zb. 25 Spänen-in Ebenholz (hartes Holz), darüber waren sie aus Eibenholz.


Für die Schalllochrose kann neben dem Original auch eine andere aus der entsprechenden Epoche gewählt werden. 


Gegen Aufpreis können originale Verzierungen, Intarsien, Marketerien, Reliefschnitzereien, Köpfe, durchbrochene Wirbelkästen etc. angefertigt werden. Es kommt keine CNC-Frästechnick ( zb. Köpfe) oder Laser-Schneidetechnick (Lautenrosen, Marketerien am Hals etc.) zum Einsatz.

Mein Standardoberflächenschutz ist eine Kombination aus einer vollständig aushärtenden Grundierung und einer darüber aufgetragenen, vollständig aushärtenden Lackierung mit oder ohne Farbgebung auf Ölbasis.

Gegen Aufpreis kann der Oberflächenschutz mit historischem Deckenwachs und einem historischen Öllack-/Alkohollack-Rezept für den Korpus ausgeführt werden.

Die historisch verwendeten, nicht vollständig trocknenden Öle und Wachse zum Schutz von Holzoberflächen, im Besonderen bei den Decken der Lauteninstrumente, werden aufgrund ihrer dämpfenden Wirkung nur sehr dünn aufgetragen. Daher bieten sie nur sehr wenig Schutz gegen Verschmutzung und Abnutzung. Historische Öllacke und Alkohollacke können aufgrund der enthaltenen Inhaltsstoffe bei hohen Temperaturen bzw. großer Luftfeuchtigkeit weich bis klebrig werden.

Um MusikerInnen leichtere Handhabung zu garantieren, verwende ich für den Korpus einen nicht wasserlöslichen, höher verbindenden, völlig aushärtenden, modernen Musikinstrumentenbauleim. Achtung: Das Deckenholz wird jedoch immer mit wasserlöslichem Glutinleim verleimt, um den Korpus für etwaige Reparaturen öffnen zu können!


Eine Reparatur von Außen im Korpus inneren ohne den Korpus zu öffnen ist bei den Lauteninstrumenten nicht möglich. Eine Laute aus neun Spänen hat etwa sechsmal mehr Leimfugen als eine Geige. Aufgrund geringerer Materialstärke sind diese Leimflächen jedoch erheblich kleiner bei annähernd gleicher oder höherer Saitenspannung. Lauten sind daher im Bereich der Leimfugen weitaus näher an ihrer Belastungsgrenze als Streichinstrumente. Daraus folgt, dass sich bei hoher Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeit, die wasserdampflöslichen Glutinleimfugen auch im Korpusinneren unter Umständen öffnen können. Um das zu verhindern, verwende ich nicht wasserlöslichen, höher verbindenden, modernen Leim. 


Gegen Aufpreis kann das gesamte Instrument mit historischem, wasserlöslichem Glutinleim hergestellt werden.


Renaissance-Zupfinstrumente hatten keinen Schutz am Deckenrand. Auf historischen Abbildungen sind sie ohne Randeinlage oder mit „Pergamenteinfassung“ dargestellt. Aus pragmatischen Gründen (Kantenschutz, Reparaturen im Innenraum) empfehle ich dezente Randeinlagen. Auch Barocklauten hatten meist keinen Schutz am Deckenrand und wurden ohne Randeinlage ausgeführt. Aus pragmatischen Gründen empfehle ich Randeinlagen.

Betreffend Chitarrone / Theorbe, Arciliuto:

Um Haltungs- und Rückenproblemen entgegenzuwirken, habe ich eine gewichtsreduzierte Basshalskonstruktion entwickelt, die eine ausgewogene Gewichtsverteilung garantiert. Gegen Aufpreis kann der Basshals auch als Klapphals ausgeführt werden - die Baßsaiten bleiben auf Spannung. Die Klappkonstruktion erhöht das Gesamtgewicht der Halskonstruktion.
Das im Querschnitt leicht gerundete Griffbrett aus Ebenholz erleichtert die Spielbarkeit.




Ich empfehle einen Basshals mit maximal 162cm Saitenlänge, da die handelsüblichen Saiten eine Länge von 180cm haben.


Betreffend 11- und 13-chörige Barocklauten in NAO (Moll) Stimmung:

Das für diese Zeit typische, im Querschnitt deutlich gerundete Griffbrett bis zur Decke und die im Längsschnitt konkav gebogene, zum Wirbelkasten sich stark verjüngende Halsrückenseite erleichtert die Spielbarkeit.

Bei den 11-chörigen Lauten hatte die Entwicklung der Fächerbalken “Barockbebalkung“ unter dem Steg an der Fichtendecke ihren Beginn im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts und setzte sich um 1700 durch. Für die davor im “französischen Stil“ komponierte Lautenmusik des Barocks ist eine Laute mit einer für diese Zeit üblichen “Renaissance“-Balkenkonstruktion die richtige Wahl. Die französische Barocklaute wird mit zwei Diskantbalken und einem Baßbalken an der Fichtendecke unter dem Steg ausgeführt.
Gegen Aufpreis kann bei den 11- und 13- chörigen theorbierten Lauten durch ein zusätzliches Wirbelpaar der spielbare Bereich von 8 Chöre auf 9 Chöre erweitert werden.


Betreffend Wirbel:

Es sind Wirbel aus folgenden Hölzern erhältlich: Buchsbaum, Pflaume, Ebenholz. Aufgrund der klimatischen Schwankungen und des unterschiedlichen Quellens und Schwindens von Wirbelkasten und Wirbel, können sich die Wirbel lösen bzw. fest sitzen. Im ersten Fall ist es wichtig, beim Hochstimmen der Saiten alle Wirbel vorsichtig zu drehen und gleichzeitig nach innen zu drücken, bis sie wieder festersitzen.
Im zweiten Fall empfiehlt es sich, den Wirbel während des Drehens etwas herauszuziehen.


Die Wirbelköpfe meiner Wirbel haben durchgehend die gleiche Größe.
Gegen Aufpreis können die Wirbelköpfe zum Wirbelkastenende stufenweise verkleinert werden.


Aufbewahrung der Musikinstrumente:

Holz ist ein hygroskopischer Werkstoff. Es nimmt bei hoher Luftfeuchtigkeit Wasserdampf auf und dehnt sich aus, bei Trockenheit gibt es Wasserdampf ab, wodurch es sich zusammenzieht. Diese Eigenschaft wird als Quellen und Schwinden des Holzes bezeichnet.
Meine Instrumente werden bei idealen klimatischen Bedingungen von 20°C mit einer Luftfeuchtigkeit von 50-55% hergestellt. Um diese Voraussetzungen zu gewährleisten, erfolgt eine konstante Messung mittels Haarhygrometer. Das notwendige Mikroklima in meiner Werkstatt erreiche ich in der feuchten, heißen Jahreszeit durch den Einsatz von Klimaanlage und Luftentfeuchter. Während der Heizperiode sorgen Luftwäscher (Venta) für die notwendige Feuchtigkeit.
Die Aufbewahrung der Instrumente sollte in einem ähnlichen Klima erfolgen.
Absolut zu vermeiden sind zu trockene klimatische Verhältnisse am Aufbewahrungsort.
Im Winter während der Heizperiode kann die Luftfeuchtigkeit bei einer Raumtemperatur von 20°C auf unter 45% fallen, was die Gefahr von Längsrissen durch das Schwinden des Holzes und ein Verziehen des Instruments erheblich erhöht.
Darüber hinaus soll das Instrument niemals (weder im Winter noch im Sommer) im Auto gelassen werden oder direkter Bestrahlung durch Bühnenscheinwerfer ausgesetzt sein! Bei Kälte ist die Luftfeuchtigkeit meist sehr gering (Gefahr von Längsrissen), im Sommer ist das Problem von Rissen zwar geringer, jedoch kann massive Hitze Schäden an Lack oder Instrument hervorrufen.
Für die Lagerung im Instrumentenkoffer während trockener Perioden empfehle ich kleine, handelsübliche Befeuchtungsmodule.